Freitag, 18. September 2009

Buddenbrooks

„Buddenbrooks“
Das Wort das Thomas Manns bekanntesten Roman wohl am besten beschreibt ist Gigantisch. Sechs Millionen verkaufter Exemplare, übersetzt in über 40 Sprachen, der Nobelpreis für Literatur und insgesamt sechs Verfilmungen, die letzte erst 2008. Auch der Umfang des Buches ist mit 758 Seiten sehr beachtlich, jedoch sowohl der enorme Erfolg als auch die Länge sind mehr als gerechtfertigt. In einer meisterhaften Sprache und mit einem guten Blick für die wunderschönsten Details breitet Thomas man ein Gemälde einer vergangenen Epoche vor uns aus, das er mit interessantesten Charakteren bevölkert.
Die Handlung erstreckt sich in etwa über den Zeitraum von 1835 bis 1877 und führt uns durch das Leben vierer Generationen der angesehenen Lübecker Kaufmannsfamilie Buddenbrook. Die erste Generation Repräsentiert der alternden Patriarchen Johann Buddenbrook, dieser ist noch ganz Kaufmann und fest von der Richtigkeit und Sinnhaftigkeit seines Tuns überzeugt. Im Laufe der Jahre geht diese Eigenschaft immer mehr verloren. Die Beschreibung der dritte Generation, bestehend aus der naiv-kindliche Antonia, der vom Theater und seinen mehr oder weniger eingebildeten Krankheiten besessener Christian und der begabte aber nicht fürs Kaufmannsleben geeinter Thomas, nimmt einen Großteil des Romans ein. Im letzten Spross der Familie, dem Sohn von Thomas Buddenbrook Hanno, steckt nichts mehr eines Kaufmannes. Aber er besitzt ein großen Musikalisches Talent, eine Eigenschaft die allen andern Buddenbrooks bisher gefehlt hat.
Im Laufe der Handlung erlebt man gemeinsam mit den Figuren traurige und glückliche Momente, Situationen zum Lachen und zum Weinen, man beginnt unwillkürlich mit zu fiebern, doch trotzdem bleibt der Autor immer objektiv und enthält sich eines moralischen Urteils.
Der Stil ist einfach und leicht verständlich. Der Autor benutzt eine Vielzahl von Fremdsprachen und Dialekten, die den Text sehr Lebendig und viel von seinen Witz ausmachen. Es werden immer wieder historische Ereignisse beschrieben, daran ist vor allem interessant zu sehen wie die unterschiedlichen Charaktere auf die Aufstände, Kriege und politische Prozesse reagieren und sich ihr Urteil bilden.
Ich kann diesen Text wirklich jeden empfehlen der sich auch nur ein bisschen Vorstellen kann das er sich für eine Familiengeschichte interessieren könnte. Auf keinen Fall sollte man sich von der Länge abschrecken lassen, denn man wird reichlich belohnt.

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